Es ist bereits die dritte Fahrt zu Großeinsätzen außerhalb der Stadtgrenzen innerhalb weniger Tage.

Die Werderaner Mannschaft in Gohrischheide. Foto: FFW Werder (Havel)
Seit neun Tagen lodern in der Gohrischheide im Landkreis Meißen die Flammen. Das Feuer wütet in schwer zugänglichen Wald- und Moorgebieten und stellt die Einsatzkräfte vor enorme Herausforderungen. Besonders problematisch: Im Boden liegen große Mengen alter Munition aus vergangenen Jahrzehnten, die jederzeit explodieren kann. Hunderte Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Bundespolizei, Bundeswehr und weiteren Organisationen kämpfen gegen den Brand an.
Inzwischen sorgt das kühle, regnerische Wetter für etwas Entlastung. Unterstützung kommt auch von Freiwilligen Feuerwehren aus anderen Bundesländern. Von Montag- bis Dienstagmorgen waren vier Feuerwehrleute aus Werder (Havel) in Sachsen im Einsatz, um mit der Brandschutzeinheit Potsdam-Mittelmark bei der Bekämpfung des Großbrands zu helfen.
Werderaner Feuerwehr rückt mit Spezialfahrzeug aus
Die Werderaner rückten mit dem Waldbrandtanklöschfahrzeug aus Töplitz an – einem 18 Tonnen schweren Tatra, der vor drei Jahren angeschafft wurde. Das Spezialfahrzeug mit Allradantrieb fasst 4600 Liter Wasser und eignet sich besonders für unwegsames Gelände und ausgedehnte Brände. „Unsere Einsatzkräfte haben im Pendelverkehr Löschwasser zur Einsatzstelle transportiert und vor Ort direkt bei der Brandbekämpfung unterstützt“, erläutert Stadtwehrführer Stephan Kranig. „Das Feuer hat sich über rund 2400 Hektar ausgebreitet – das sind Dimensionen, die ohne überregionale Hilfe kaum beherrschbar wären.“
Das Land Sachsen hatte mehrere Bundesländer um Unterstützung gebeten. Brandenburg entsandte daraufhin mehrere Brandschutzeinheiten aus verschiedenen Landkreisen, um den am 1. Juli an der Landesgrenze ausgebrochenen Brand einzudämmen. Werder beteiligt sich an der Brandschutzeinheit des Landkreises Potsdam-Mittelmark, zu der insgesamt 124 Feuerwehrleute aus mehreren Kommunen gehören.
„Zusammenhalt über Grenzen hinweg“
Bereits am 1. Juli waren Werderaner Feuerwehrleute bei einem großen Waldbrand in Treuenbrietzen im Einsatz. Nur wenige Tage zuvor hatten sie bei der Beseitigung von Sturmschäden in Falkensee geholfen, nachdem in Werder selbst an zwei Tagen Dutzende Sturmeinsätze bewältigt werden mussten. „Unsere Kameradinnen und Kameraden sind in diesen Wochen enorm gefordert, aber sie zeigen, wie wichtig Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung über Stadt- und Landesgrenzen hinweg sind“, betont Stadtwehrführer Stephan Kranig.
Werders 1. Beigeordneter Christian Große hebt hervor: „Ich habe großen Respekt vor diesem Einsatz. Es ist beeindruckend, wie professionell und engagiert unsere Feuerwehrleute solche Extremsituationen meistern. Dieses Engagement verdient einmal mehr höchste Anerkennung.“